Unternehmensbesuch bei der Fritz Wittich GmbH

Wenn das Auto zur Reparatur in die Werkstatt oder zum Autohändler kommt, bietet das Großhandelsunternehmen Wittich fast alles, was dort gebraucht wird. „90 Prozent der notwendigen Einzelteile für Pkw und Lkw stellen wir unseren rund 6.000 Stammkunden in kürzester Zeit zur Verfügung“, berichtet Matthias Wittich beim Start des Firmenrundgangs mit Oberbürgermeister Pit Clausen und WEGE-Prokuristin Brigitte Meier. „Unseren Service können Sie sich so vorstellen, wie Sie es von der Apotheke Ihres Vertrauens kennen. Zuverlässig und in kürzester Zeit organisieren wir alles, was die Werkstatt ordert.“

v.l.: Brigitte Meier, Prokuristin WEGE mbH, Matthias Wittich und Oberbürgermeister Pit Clausen.

Als Chef des Familienunternehmens, das er in dritter Generation führt, blickt Matthias Wittich gerne auf die Gründerzeit zurück. 1922 gründete sein Großvater das Unternehmen mit der Firmierung Fichtel und Sachs-Werksvertretung, um in der damaligen Fahrradhochburg Bielefeld Fahrradteile und Motoren zu verkaufen. Miele gehörte zu den größten Kunden. Mit dem Autoboom in der Nachkriegszeit unter Leitung seines Vaters waren es dann die Stoßdämpfer und Kupplungen, die zum Verkaufsschlager wurden.

Heute beeindruckt der Fachhandel Wittich mit einem ausdifferenzierten und auf jeden individuellen Wunsch spezialisierten Produktbestand in den Regalen des neuen Zentrallagers am Standort Eckendorfer Straße. Dieses wurde in 2022 zum hundertjährigen Firmenjubiläum fertiggestellt und bevorratet 180.000 Produkte, wie uns Matthias Wittich, seit 1997 geschäftsführender Inhaber, mit Stolz berichtet. Modernste Technik für die automatisierte Suche und das Erfassen der vielen Einzelteile macht die Auslieferung an die Werkstätten, Autohäuser und die zehn Wittich-Filialen nach Arnsberg, Attendorn, Bielefeld mit allein drei Filialen, Hamm, Münster, Osnabrück, Coesfeld und Petershagen immer schneller.

Der Nachfolger und Enkel des Gründers ist aber nicht nur Kenner der Automobilbranche, ihn verbindet ebenso eine merkliche Leidenschaft zum Fahrrad, sowohl geschäftsmäßig als auch privat. „Wir betreiben eine eigene Manufaktur und stellen Räder her, die über den Fachhandel verkauft werden. Dieser Anteil am Gesamtgeschäft liegt heute bei gut 10 Prozent und ist weiter ausbaufähig“, erklärt der ideenreiche Unternehmer. Erst in diesem Jahr hat er zusammen mit Axel Böse das Start-up Max Cargobike am Adenauerplatz eröffnet. Matthias Wittich ist überzeugt, dass Lastenfahrräder und Fahrradanhänger für viele Zwecke eine Alternative zum Auto bieten und zwar nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Land.

Was auffällt, so beschreibt es Oberbürgermeister Clausen am Ende des Besuchs, ist die Verbindung von Tradition und Innovation in idealer Weise: “Tradition mit Blick auf den Ursprung des Kerngeschäfts, nämlich den Handel mit Autoteilen, und Innovation mit immer wieder neuen Ideen in einem sich verändernden Markt, der neue bzw. angepasste Produkte und Dienstleistungen nachfragt.“ Matthias Wittich hat zuvor deutlich gemacht, dass die E-Mobilität viele Chancen bietet. So stellt er sich mit seinen 200 Mitarbeitenden darauf ein, dass auf längere Sicht der Ölwechsel beim Verbrenner durch den Klimaservice abgelöst wird.“

Und noch eine gute Nachricht am Ende: Im Kontext der Feierlichkeiten zum Firmenjubiläum haben die Tochter und der Sohn seiner Schwester und seine beiden eigenen Kinder ihr Interesse an einer Nachfolge formuliert. „Die Familiengene sind scheinbar vererbt worden“, freut sich Matthias Wittich.

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