Bielefelder Wirtschaft behauptet sich in schwierigen Zeiten
Die WEGE mbH präsentiert zusammen mit Oberbürgermeister Pit Clausen die aktuellsten Wirtschaftsdaten
Auch 2024 zeigt die Bielefelder Wirtschaft ihre charakteristische Widerstandskraft. Erstmals seit Jahren musste sie jedoch einen leichten Rückgang der Beschäftigungszahlen hinnehmen. Dies geht aus den aktuellen Wirtschaftsdaten hervor, die die WEGE mbH nun über ihr Regio Board veröffentlicht hat.

Beschäftigung: Erster Rückgang nach Jahren des Wachstums
Zum Stichtag 30. Juni 2024 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten um 1,2 Prozent auf 167.251 gesunken – ein Minus von 1.959 Arbeitsplätzen gegenüber dem Vorjahr. Diese erste negative Entwicklung seit der Pandemie spiegelt die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen wider: Geopolitische Spannungen, höhere Energiepreise, unterbrochene Lieferketten und der zunehmende Fachkräftemangel zeigen ihre Wirkung.
Trotz dieser aktuellen Entwicklung bleibt die Bilanz im Zehnjahresvergleich stark: Mit einem Zuwachs von 23.193 Erwerbstätigen (+16,1 %) liegt Bielefeld weiterhin deutlich über dem OWL-, Landes- und Bundesdurchschnitt und belegt Platz 8 unter den kreisfreien Städten in NRW.
Dienstleistungssektor als Stabilitätsanker
Der Erfolg der Bielefelder Wirtschaft basiert nach wie vor auf dem krisenfesten Branchenmix mit einem starken Dienstleistungs- und Handelssektor. Besonders dynamisch entwickelten sich in den letzten zehn Jahren die folgenden Bereiche:
- Wirtschaftliche Dienstleistungen: Mit 24.146 Beschäftigten (+20 %) ist dieser Bereich der größte Arbeitgeber. Er wird von Arbeitnehmerüberlassung und unternehmensnahen Dienstleistungen dominiert.
- Handelssektor: Der Groß- und Einzelhandel mit 23.149 Beschäftigten steigerte die Beschäftigung um 3,7 %, blieb damit aber unter den Zuwächsen auf Bundes-, Landes- und OWL-Ebene.
- Personenbezogene Dienstleistungen: Dieser Bereich ist für den Arbeits- und Wirtschaftsstandort Bielefeld überdurchschnittlich prägend. Im Sozialwesen gab es einen Zuwachs um 17,6 % auf aktuell 20.970 Erwerbspersonen und im Gesundheitswesen eine Steigerung um 36,2 Prozent auf 16.331 Erwerbspersonen.
- In den Bereichen Verwaltung, Bildung und Erziehung gab es einen Zuwachs um 30,4 % auf 18.022 Personen.
- Im Bereich Information und Kommunikation gab es ein Wachstum um 43,8 % auf 7.423 Erwerbstätige.
Produzierende Branchen halten Position
Auch das produzierende Gewerbe zeigt sich in den letzten zehn Jahren robust: Die exportorientierten Unternehmen konnten ihren Anteil von rund 20 Prozent an der Gesamtbeschäftigung behaupten. Besonders positiv entwickelten sich seit 2014 der Bausektor (+32,11 %) und die Chemie-, Pharma- und Kunststoffbranche (+22,6 %).
Wirtschaftsindikatoren im Aufwärtstrend
Das Bruttoinlandsprodukt stieg von 2021 auf 2022 um 5 %, die Zuwachsrate betrug im Zeitraum 2015 bis 2022 25,6 %. Das Gründungsgeschehen entwickelt sich seit 2017 positiv und das gewerbliche Steueraufkommen erreichte 2024 mit 319,3 Millionen Euro einen neuen Höchststand.
Bielefeld ist und bleibt ein attraktiver Arbeitsort: 76.481 Menschen pendeln täglich in die Stadt, 44.807 pendeln aus – ein positiver Saldo von 31.674 Menschen. Im Standortranking Deutschland belegt die Stadt stabil Platz 9 bei den mittelständischen Unternehmen.
Weitere Informationen: Die vollständigen Wirtschaftsdaten sind im digitalen Regioboard Bielefeld verfügbar und ermöglichen Vergleiche mit anderen kreisfreien Städten in NRW sowie Durchschnittswerten auf Bundes-, Landes- und OWL-Ebene.
Kontakt: Ulrike Meier, WEGE mbH, u.meier@wege-bielefeld.de, Tel. 0521-557660-88