Graswurzelinitiativen und Netzwerke von Frauen

Wie gelingen Empowerment und Strukturveränderung?

Sabine Kluge über Graswurzelinitiativen und Netzwerke von Frauen in Unternehmen

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit ist die Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen. Doch wenn sich auf Chefebene zu wenig bewegt, was können Frauen in den Unternehmen in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit tun? Welchen Einfluss können Graswurzelinitiativen und Netzwerke von Frauen in Unternehmen nehmen?

Auf Einladung der WEGE und der Managerinnen OWL referierte Sabine Kluge, Ökonomin mit den Schwerpunkten Strategie und Unternehmensführung und systemischer Business Coach, zum Thema „Graswurzelinitiativen für Frauen in Unternehmen – ohne Auftrag, aber mit Erfolg“.Sie beschreibt das Dilemma hochqualifizierter Frauen in deutschen Unternehmen wie folgt: Frauen stecken in Development- und Coachingprogrammen, während Männer die Jobs bekommen.

Sie unterscheidet zwischen formalen und informellen Frauennetzwerken. Stolpersteine formaler Netzwerke sind nach Kluge insbesondere ein einseitiger Fokus auf Vereinbarkeit, eine zu starke Ausrichtung an Regeln und formalen Anforderungen für einen Karriereaufstieg, fehlende Mittel und keine Anerkennung für das Engagement im Frauennetzwerk.

Informellen Netzwerken fehlt u.a. vielfach eine Verbindung ans Management und Diversität, weil sie oft aus sehr homogenen Gruppen bestehen. Als zentrale Erfolgsfaktoren für wirksame Netzwerke stellt die Expertin heraus: eine relevante Anzahl an Alpha-Mitgliedern mit Multiplikator*innenfunktion und die Möglichkeit für Mitglieder*innen einen messbaren Benefit (Budget und Sichtbarkeit) zu erzeugen. Weitere wichtige Faktoren für Erfolg sind Klarheit und Einigung über die Zielsetzung und die Bereitschaft der Mitwirkenden zu geben.

Die Referentin Sabine Kluge verzichtet auf ein Honorar zugunsten einer Spende durch die Managerinnen OWL an das Mädchenhaus Bielefeld.

Hörbeitrag von Sabine Kluge

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Sabine Kluge

Ca. 100 Teilnehmerinnen folgten diesen spannenden Ausführungen und nahme an der anschließenden Talkrunde zu Erfahrungen und Perspektiven von Frauennetzwerken mit Vertreterinnen aus sechs regionalen Unternehmen teil. Dabei waren: Daniela Siekmann, NTT DATA Business Solutions AG; Michaela Föller, Die GOLDBECKERinnen, Goldbeck GmbH; Kirsten Maitre, Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG; Hanna Drabon, Comspace GmbH; Martina Ringeln, MIT-Netzwerk, Miele & Cie. KG; Sabrina Schubert, WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG.

Die Managerinnen tauschten ihre Erfahrungen aus und nutzen die Expertise der Referentin, um ihre Netzwerkaktivitäten kritisch zu reflektieren und Erfolgsfaktoren zu diskutieren.

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