Bielefelder Wirtschaftsbericht 2022

Einmal im Jahr veröffentlicht die WEGE relevante Daten zur Wirtschaftsentwicklung in Bielefeld. In diesem Jahr erscheint der „Bielefelder Wirtschaftsbericht 2022“ erstmals in einem digitalen, interaktiven Format. Je nach Interesse lassen sich über das neue Dashboard die Daten im zeitlichen Verlauf betrachten, Vergleiche mit den kreisfreien Städten in NRW herstellen ebenso wie Vergleiche zu den Durchschnittswerten auf Bundes-. Landes- und OWL-Ebene. Zum Dashboard >>

Die verwendeten Datenquellen beziehen sich auf Stichtagstermine, die beim Zeitpunkt der Berichterstellung aktuell vorlagen. Bezogen auf die amtliche Statistik ist dieses überwiegend der 30.6.2021 im Vergleich zum Vorjahr 30.6. 2020.

Im Überblick

Die Ergebnisse des Bielefelder Wirtschaftsberichts 2022:

  1. Bielefeld verzeichnet eine positive Entwicklung in Zeiten der Corona-Lockdowns 2020/2021: der Arbeitsmarkt erwies sich als robust und erreichte sogar den bisher höchsten Beschäftigungsstand.

  2. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist damit zum Stichtag 30.6.2021 (im Vergleich zum Stichtag 30.6.2020) um 3 Prozent von 158.906 Erwerbspersonen auf 163.650 gewachsen. Ein Plus von insgesamt 4.744 Beschäftigten. Im Zehnjahresvergleich sind 26.111 Erwerbstätige hinzugekommen, eine Steigerung von 19 Prozent.

  3. Der Zuwachs in Bielefeld liegt damit über dem OWL-, Landes- und Bundesdurchschnitt. Unter den kreisfreien Städten in NRW belegt Bielefeld nach Münster, Dortmund und Köln den vierten Platz in der Rangfolge der Städte mit den höchsten Beschäftigungszuwächsen im Verlauf der letzten 10 Jahre.

  4. Der Zuwachs der Beschäftigung erfolgte mit 4.167 Erwerbstätigen hauptsächlich im Dienstleistungssektor. Dessen Anteil liegt inzwischen bei 78,9 Prozent an der Gesamtbeschäftigung. Im produzierenden Gewerbe sind es 20,1 Prozent. Auch hier ist der Aufbau von Beschäftigung weiterhin moderat ansteigend.

  5. Insbesondere im Bereich Wirtschaftliche Dienstleistungen (Unternehmensnahe Dienstleistungen und Arbeitnehmerüberlassung), im Bereich Verkehr/Logistik, im Bereich Verwaltung/Bildung/Erziehung, im Gesundheitswesen sowie in den Bereichen Baugewerbe und Energie/Wasser/Entsorgung.

  6. Beschäftigungsverluste gab es im Gastgewerbe/Beherbergung mit 205 Arbeitsplätzen. Hier setzte sich der Minustrend coronabedingt aus dem Vorjahr 2020 fort.

  7. Bielefeld wächst weiterhin als Arbeitsort für 73.849 Einpendler*innen. Der positive Saldo von Aus- und Einpendler*innen liegt bei 31.544 Menschen. In 2020 lag der Saldo bei 30.518.

  8. Nach einem Höchststand der Arbeitslosigkeit in der ersten Jahreshälfte 2021 ist die Quote rapide gesunken, so dass sie fast wieder den Vorkrisenstand aus 2019 erreicht hat. Waren im Mai 2021 noch 9 Prozent Menschen erwerbslos, liegt die aktuelle Quote im Mai 2022 wieder bei 7,6 Prozent. Damit verringerte sich die Zahl um 14,1 Prozent. Auch die Jugendarbeitslosigkeit verringerte sich um 21,2 Prozent im Vergleich Mai 2021 zu Mai 2020.

  9. Die Zahl der Auszubildenden zeigte sich in Folge der Pandemie als leicht rückläufig. Das prozentuale Verhältnis der Auszubildenden zu den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten lag bei 4,1 Prozent in 2021, im Jahr zuvor waren es 4,5 Prozent.  Damit hatten im vergangenen Jahr knapp 6.857 junge Menschen einen Ausbildungsplatz in den Unternehmen und Einrichtungen in Bielefeld.  Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Berufsausbildungsstellen ist im Vergleich zu 2020 (Vergleichsmonat April) von 1.615 auf 1.822 im April 2022 gestiegen.

  10. Die Zahl der Studierenden konnte zum Wintersemester 2020/2021 mit leichtem Zuwachs von 38.620 Studierenden auf 38.755 auf hohem Niveau gehalten werden.

  11. Die Gründungsaktivitäten mit Blick auf die Gewerbeneugründungen und -aufgaben sind seit 2017 deutlich auf dem Vormarsch: Der Saldo betrug in 2021  834 Gewerbegründungen, während der Saldo in 2020 bei 442 lag, in 2019 bei 146, in 2018 bei 220 und in 2017 bei 183.

  12. Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich um 3,1 Prozent im Vergleichszeitraum 2019 (aktuelle Zahl) zu 2018. Auf OWL-Durchschnitt lag der Zuwachs bei 2,9 Prozent, in NRW bei 2,3 Prozent.


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