Mein Rückblick auf 2017 stimmt mich sehr positiv, denn die wirtschaftliche Lage in Bielefeld ist wirklich gut! Die Beschäftigung ist mit rund 151.000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen auf Rekordniveau gestiegen. Und es geht weiter nach oben; die Wirtschaft prosperiert.
Die Arbeitslosigkeit ist weiter rückläufig und liegt aktuell bei 7,1 Prozent (Mai 2018). Durch die außerordentlich gute Geschäftslage der Unternehmen kann die Stadt Bielefeld höhere Gewerbesteuereinnahmen verbuchen – in 2017 den höchsten Wert aller Zeiten.
Bielefeld wächst. 337.000 Menschen leben in unserer Stadt (mit Zweitwohnsitz ist die 340.000 Marge geknackt), weit mehr als alle Prognosen vorausgesagt haben. Es sind oft junge Leute, die als Studierende zu uns kommen. Andere ziehen hierher, weil sie bei uns gute Jobs finden, Karriere machen, ein Unternehmen gründen und alles vorfinden, was sie für ihr Wohlgefühl und für ihre persönliche Lebensqualität brauchen.
Und wieder andere – wenn auch der geringste Anteil - kommt nach Bielefeld, weil sie hier nach Flucht und Vertreibung eine neue Bleibe finden. Auch dafür steht Bielefeld.
Bielefeld prosperiert durch das wirtschaftliche Engagement unserer Unternehmen, ob schon immer da, neu angesiedelt oder gerade erst gegründet. Sie sind es, die investieren, neue Arbeitsplätze schaffen und vorhandene sichern. So sind zum Beispiel die neuen Gewerbegebiete – Niedermeyer`s Hof und Hellfeld - beide komplett ausverkauft. Und dieses in einer rasant kurzen Zeit.
Traditionsfirmen wie Schüco, die Dr. Wolff-Gruppe, Dürkopp Adler, DMG Mori, Dr. Oetker, Goldbeck, BOGE, die ich hier nur stellvertretend für viele, viele andere nennen kann, erweitern an ihren Firmenstandorten. Ich freue mich über die Prosperität aller Unternehmen, über ihre Leidenschaft und ihren Einsatz für Beschäftigung und danke Ihnen für ihr klares Bekenntnis zu ihrer Heimatstadt.
Wachstum steht für Entwicklung und „Zukunftsdynamik“. Die brauchen wir, ohne Zweifel. Wachstum schafft aber auch Herausforderungen, die gemeistert werden wollen.
Vor einiger Zeit sagte der Chef eines IT-Unternehmens zu mir: „Mitarbeiter wachsen nicht auf Bäumen. Es sind die Unternehmen selbst, die sich für den demografischen und technologischen Wandel fit machen und sich für ihr Personal verantwortlich zeigen müssen.“ Das stimmt. Aber die Stadt will und muss ihre Vorzüge und Chancen ausbauen, damit eine „Wahlentscheidung“ für Bielefeld gern getroffen wird.
Wir setzen alles daran, zusätzlichen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, bauen Bildungsangebote und Kinderbetreuung aus, punkten mit Gesundheits- und Pflegedienstleistungen, Freizeit- und Kulturerlebnissen, einer blühenden Hochschullandschaft und guter verkehrlicher Erreichbarkeit.
Dass unsere Unternehmen für Jobs- und Karrierechancen immer bekannter werden, ist auch Ergebnis unserer erfolgreichen WEGE- Kampagne „Das kommt aus Bielefeld“. Seit fünf Jahren zeigen wir auf allen medialen Kanälen, dass es sich lohnt, in Bielefeld zu arbeiten.
Vernetzt arbeiten ist auch die Voraussetzung, um die duale berufliche Ausbildung für junge Menschen zu verbessern. Die Jugendberufsagentur Bielefeld bündelt seit Anfang 2018 das gesamte Beratungsangebot für Jugendliche unter 25 Jahren, und sichert so ein besseres Matching zwischen Bewerberinnen und Bewerbern und den Betrieben. Mit dem neu geschaffenen Ausbildungsbonus bezuschusst die Stadt bis zu 100 Unternehmen, die erstmals eine zusätzliche duale Ausbildungsstelle anbieten, mit 3600 Euro. Ebenfalls wird die Vermittlung von Auszubildenden unterstützt, wenn Betriebe keine geeigneten Bewerber finden.
Wir spüren in der Gründer- und Start-Up-Szene besonderen Aufwind durch die ganz neuen Initiativen und Aktivitäten der Founders Foundation. Die Founders motivieren und qualifizieren mit einem hochkarätigen Coaching und bereichern das sogenannte Eco-System für Start-ups in Bielefeld enorm. Der neue Pioneers Club am Klosterplatz ist genau der Ort dafür, um neue Ideen und Arbeitsweisen auszuprobieren.
Campus Bielefeld
Und auch an vielen anderen Orten in der Stadt treffen wir auf neue Co-Working-Spaces. Sie stehen für moderne Arbeitsformen und ein kreatives Lebensgefühl, das gerade junge Unternehmen und Start-ups sehr schätzen. Im Herbst 2018 wird das neue Innovationszentrum Campus Bielefeld sowohl für Gründerinnen und Gründer als auch für Unternehmen eröffnen, die die direkte Nähe zu den Hochschulen suchen.
Wir haben uns ehrgeizige Ziele gesteckt, den Hochschulcampus Bielefeld auszubauen. Das gehört zu den größten Zukunftsprojekten dieser Stadt. Dabei sollen auch die Kooperationsmöglichkeiten von Unternehmen zusammen mit Forschungseinrichtungen deutlich gestärkt werden. Auch die geplante medizinische Fakultät wird dazu einen sehr wichtigen Beitrag leisten.
Für mich selbst ist der persönliche Kontakt mit den Unternehmerinnen und Unternehmern sehr wichtig. Meine Unternehmensbesuche und die Wirtschaft-Live-Treffen von „Das kommt aus Bielefeld“, die Dialogreihe Wirtschaft – Politik von Pro Bielefeld, Firmenjubiläen und Einweihungen oder Gespräche mit Wirtschaftsverbänden bringen mir wertvolle Einblicke und stärken das gegenseitige Verständnis für unterschiedliche Sichtweisen.
Unsere Wirtschaft verändert sich rasant. Nahezu alles ist im Umbruch: die digitale Zukunft verändert Produkte, Unternehmensabläufe und Geschäftsmodelle. Neue Arbeitsweisen und neue Qualifikationen entstehen. Von den Kindern, die heute in die Schule kommen, werden sechzig Prozent einen Beruf ergreifen, den es heute noch gar nicht gibt. Unternehmen suchen Führungskräfte für Aufgaben und Märkte, die sie selbst noch nicht einmal kennen.
Zukunft ist Herausforderung und Chance zugleich. Deshalb werde ich Unternehmen zu einer Reihe von Zukunftsgesprächen einladen. Dazu gilt es Querdenker, Visionäre und Impulsgeber zu versammeln, die Ideen und Vorschläge für die Weiterentwicklung von Wirtschaft und Arbeit in Bielefeld einbringen.
Bielefeld ist eine Stadt mit hoher Lebensqualität, mit einer starken Wirtschaft und bester Bildung und Wissenschaft. Die Leistungen, der Erfolg und das Engagement der Bielefelder Unternehmen sind hierbei Grundpfeiler und Treiber zugleich. Dafür spreche ich den Unternehmerinnen und Unternehmern zusammen mit ihren Mitarbeitenden meine besondere Wertschätzung und meinen Dank aus.